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1% gegen globale Armut!

Luzern für ein gutes Leben...

...auch anderswo

Update 28. Oktober 2022 – Initiative zurückgezogen

Rückzug für eine pragmatische Lösung

Wir haben uns gestern dazu entschieden, die 1%-Initiative gegen globale Armut zurückzuziehen. Dieser Entscheid wurde möglich, nachdem der Grosse Stadtrat gestern einem seriösen Gegenvorschlag deutlich zugestimmt hat, welcher das wichtigste Anliegen der Initiative beinhaltet: substanzielle Beiträge für die Entwicklungszusammenarbeit.

Reglement über Solidaritätsbeiträge

Mit dem verabschiedeten Reglement wird die Stadt jedes Jahr zwischen 12 und 16 Franken pro Kopf an Entwicklungsprojekte leisten – solange die Schweiz ihr deklariertes Ziel von Entwicklungsprojekten in der Höhe von 0.7% des BIPs nicht erreicht. Das ist ein riesiger Schritt vorwärts gegenüber dem bestehenden Engagement der Stadt (aktuell nur 90 Rappen pro Kopf)!

Herzlichen Dank an alle, die das Anliegen unterstützt haben. Vom Unterschriftensammeln, bis zum parteiübergreifenden Entscheid für einen starken Gegenvorschlag!

1% gegen globale Armut: Die Initiative in 30 Sekunden

  • Die Stadt Luzern soll in finanziell guten Jahren die internationale Entwicklungszusammenarbeit fördern. Zwischen 0,5 und 1 Prozent der ordentlichen Steuererträge sollen für die Unterstützung effektiver und nachhaltiger Entwicklungsprojekte aufgewendet werden.
  • Mit der Initiative gleicht Luzern sich an andere internationale Städte wie Genf, Zürich oder St. Gallen an und setzt ein wichtiges Zeichen in Zeiten, in denen die extreme Armut erstmals seit Jahrzehnten wieder steigt.
  • Luzern budgetiert bereits CHF 110’000 pro Jahr für Katastrophenhilfe. Die Initiative stärkt das bestehende Engagement und fördert mit den zusätzlichen Beiträgen wirksame, wissenschaftlich fundierte Projekte.
  • Die Initiative ist finanzpolitisch ausgewogen. In finanziell schlechten Jahren können die Beiträge an die internationale Entwicklungszusammenarbeit tiefer ausfallen. Auch führt die Initiative nicht zu einer Steuererhöhung.
  • Luzern ist der Hauptstandort verschiedener international tätiger Hilfswerke – darunter Caritas, Fastenopfer, Viva con Agua, Wasser für Wasser und etliche weitere. Es ist an der Zeit, dieses humanitäre Engagement auch in der Politik richtig zu verankern.

Warum braucht es die Initiative jetzt?

Extreme Armut nimmt zu.
Erstmals seit der Jahrtausendwende nimmt die Zahl der Menschen in extremer Armut zu. Schätzungen der Weltbank zufolge sind infolge der Covid-19-Krise seit Anfang 2020 mehr als 100 Mio. Menschen in die extreme Armut gerutscht (Weltbank).

Die Lasten der Covid-19-Krise treffen den globalen Süden hart.
Menschen in ärmeren Ländern spüren die Konsequenzen der Covid-19-Krise oftmals noch härter als Schweizer*innen. Wo gesellschaftliche und wirtschaftliche Strukturen prekärer sind, ist auch die Lebensgrundlage schneller gefährdet (DEZA). Lockdowns und Ausgangssperren erschweren die Arbeit in formellen Sektoren, was viele Menschen dazu zwingt, unregulierte Arbeit in informellen Sektoren zu suchen (IPG Journal). Das bedeutet: grosse Konkurrenz, oftmals unwürdige Arbeitsbedingungen und keinerlei Arbeitssicherheit.

Die globale Armut wird uns noch lange begleiten.
Um dieser Realität gerecht zu werden, ist der Initiativtext so gestaltet, dass das Engagement der Stadt Luzern auch in einigen Jahrzehnten noch gute Resultate bringt – für die Partner*innen im globalen Süden wie auch für die Bevölkerung der Stadt Luzern. Um den grössten Nutzen zu gewährleisten, soll sich die Vergabe von Beiträgen am aktuellsten Stand der wissenschaftlichen Forschung orientieren. Und um die Verhältnismässigkeit des Engagements zu wahren, können die Beiträge an die Entwicklungszusammenarbeit unter bestimmten finanzpolitischen Umständen auch tiefer ausfallen.

Globale Probleme nicht alleine bewältigen – aber einen Beitrag zur Lösung leisten.
Die Stadt Luzern – wie auch der Bund – wird das Problem der Armut auf dieser Welt nicht im Alleingang lösen können. Das bedeutet aber nicht, dass es sich nicht lohnt, einen dezidierten Beitrag im Kampf gegen die Armut zu leisten und dabei die Lebensrealität vieler Menschen zu verbessern. Mit evidenzbasierten, wirksamen und nachhaltigen Entwicklungsprojekten.

Lasst uns jetzt gemeinsam handeln!

«Dieses Steuerprozent ist ein kleines Zeichen des Ausgleichs: wir geben von unserem Überfluss etwas ab und verringern damit die Armut an einem andern Ort.»

Cécile Bühlmann, ehem. Nationalrätin Grüne und früher Präsidentin von Greenpeace Schweiz

Nachhaltige Entwicklungs-arbeit

Nachhaltige Entwicklungsarbeit

Was will die Initiative?

Die Stadt Luzern soll künftig mit 0,5 bis 1% der Gemeindesteuererträge Projekte in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit fördern. Mit diesem Beitrag könnte unter anderem die wertvolle Arbeit der Entwicklungsorganisationen mit Sitz in Luzern – zu denen unter anderem Caritas, Fastenopfer und SolidarMed zählen – gefördert werden. Dabei sollen besonders evidenzbasierte Projekte unterstützt werden, deren Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit beurteilt werden können.

Zahlreiche Schweizer Städte, darunter Genf, St. Gallen und Zürich, zeigen seit Jahren, dass sich Entwicklungszusammenarbeit auf Gemeindeebene umsetzen lässt. Die Initiative fordert angesichts der globalen Herausforderungen in den Bereichen der Armut und des Klimawandels, dass dieses Engagement intensiviert wird. Ausserdem sollen Projekte anhand ihrer Wirksamkeit und ökologischen Nachhaltigkeit gefördert werden, was leicht neue und notwendige Akzente setzt. Mit dieser Initiative kann die Stadt Luzern also ihre humanitäre Tradition festigen und zugleich eine Pionierrolle in der wirksamen und zeitgemässen Entwicklungszusammenarbeit einnehmen.

Entwicklungszusammenarbeit, wie sie heute praktiziert wird, ist nicht pauschal unproblematisch und auch nicht immer effektiv. Die Initiative will neue Anreize setzen, damit die besten Projekte von Schweizer Non-Profit Organisationen in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit gefördert werden.

Solidaritätsbeitrag ergänzen - für nachhaltige Besserung

Derzeit budgetiert die Stadt Luzern jährlich einen Solidaritätsbeitrag von 110’000 CHF für die Opfer humanitärer Katastrophen im In- und Ausland.
Dies entspricht etwa 0.04% der jährlichen Steuererträge der Stadt Luzern. Im Vergleich mit anderen Schweizer Städten wie St. Gallen (0.08%), Genf (0.7%) oder Zürich (0.3 bis 1%) ist der prozentuale Anteil der Steuererträge, welche die Stadt Luzern für den Solidaritätsbeitrag budgetiert, gering. Dass der bestehende Solidaritätsbeitrag in Anbetracht des weltweiten menschlichen Leids, welches durch die Corona-Pandemie akut verschärft wird, zu kurz greift, hat der Stadtrat mit der teilweisen Entgegennahme des Dringlichen Postulats 407 im Mai 2020 anerkannt. Als Reaktion auf das Postulat wurde der Solidaritätsbeitrag für das Jahr 2020 auf 220’000 CHF verdoppelt.

Von solidarischer Symbolpolitik zu konsequentem solidarischen Engagement.
Der einmalig erhöhte Solidaritätsbeitrag ist ein Schritt in die richtige Richtung. Damit diese kleinen Erfolge nicht Jahr für Jahr händeringend erkämpft und durch nachträgliche Budgetanpassungen vorgenommen werden müssen, fordert die 1%-Initiative, dass ein angemessenes Engagement gegen globale Armut in der Gemeindeordnung der Stadt verankert wird. Als äusserst attraktive Tourismusdestination, Hauptsitz verschiedener internationaler Konzerne und zivilgesellschaftlicher Organisationen sowie Gastgeber international renommierter Events ist Luzern eine der international ausgerichteten Städte in der Schweiz. Dieser internationalen Orientierung wird der aktuelle Solidaritätsbeitrag nicht gerecht.

Darum fordert die 1%-Initiative, dass zusätzlich zum Solidaritätsbeitrag künftig 0,5 bis 1% der städtischen Steuererträge für die internationale Entwicklungszusammenarbeit verwendet werden soll.

Die Initiative fordert folgende Änderung der Gemeindeordnung:
Art 3b (neu) Beiträge für Opfer humanitärer Katastrophen und für die internationale Entwicklungszusammenarbeit

  1. Die Stadt Luzern stellt jedes Jahr einen Solidaritätsbeitrag für die Opfer humanitärer Katastrophen im In- und Ausland zur Verfügung.
  2. Ergänzend zum Solidaritätsbeitrag gewährt die Stadt Luzern jährlich Beiträge für die internationale Entwicklungszusammenarbeit. Der Umfang dieser Beiträge entspricht mindestens 0,5 und höchstens 1 Prozent der ordentlichen Gemeindesteuererträge der Stadt Luzern.
  3. Wenn eine der Vorgaben zum mittelfristigen Ausgleich gemäss den geltenden Bestimmungen zum städtischen Finanzhaushalt nicht eingehalten wird, können die jährlichen Beiträge für die internationale Entwicklungszusammenarbeit tiefer ausfallen.
  4. Die Stadt Luzern strebt für das Verteilungsverfahren möglichst tiefe Kosten und, wo sinnvoll, eine Koordination mit dem Bund an. Die Gewährung von Beiträgen erfolgt ausschliesslich an evidenzbasierte Projekte und orientiert sich dazu an der aktuellen wissenschaftlichen Forschung über Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit sowie an den Aspekten der Transparenz und der Ökologie/Nachhaltigkeit/Klimaresilienz. Neben Projektbeiträgen im engen Sinn können auch Mittel für Wirkungsstudien zu diesen Projekten gesprochen werden.
  5. Die Stadt Luzern berücksichtigt bei der Gewährung von Beiträgen Nonprofit-Organisationen mit Sitz in der Schweiz. 

«Mit einem Steuerprozent leisten wir – ohne in Not zu geraten – einen Beitrag an diesen Ausgleich zwischen den Menschen im Norden und denen im Süden.»

Verena Sollberger, Pfarrerin

Solidaritäts-beitrag ergänzen – für nachhaltige Besserung

Derzeit budgetiert die Stadt Luzern jährlich einen Solidaritätsbeitrag von 110’000 CHF für die Opfer humanitärer Katastrophen im In- und Ausland.
Dies entspricht etwa 0,04% der jährlichen Steuererträge der Stadt Luzern. Im Vergleich mit anderen Schweizer Städten wie St. Gallen (0,08%), Genf (0,7%) oder Zürich (0,3 bis 1%) ist der prozentuale Anteil der Steuererträge, welche die Stadt Luzern für den Solidaritätsbeitrag budgetiert, gering. Dass der bestehende Solidaritätsbeitrag in Anbetracht des weltweiten menschlichen Leids, welches durch die Corona-Pandemie akut verschärft wird, zu kurz greift, hat der Stadtrat mit der teilweisen Entgegennahme des Dringlichen Postulats 407 im Mai 2020 anerkannt. Als Reaktion auf das Postulat wurde der Solidaritätsbeitrag für das Jahr 2020 auf 220’000 CHF verdoppelt.

Von solidarischer Symbolpolitik zu konsequentem solidarischen Engagement.
Der einmalig erhöhte Solidaritätsbeitrag ist ein Schritt in die richtige Richtung. Damit diese kleinen Erfolge nicht Jahr für Jahr händeringend erkämpft und durch nachträgliche Budgetanpassungen vorgenommen werden müssen, fordert die 1%-Initiative, dass ein angemessenes Engagement gegen globale Armut in der Gemeindeordnung der Stadt verankert wird. Als äusserst attraktive Tourismusdestination, Hauptsitz verschiedener internationaler Konzerne und zivilgesellschaftlicher Organisationen sowie Gastgeber international renommierter Events ist Luzern eine der international ausgerichteten Städte in der Schweiz. Dieser internationalen Orientierung wird der aktuelle Solidaritätsbeitrag nicht gerecht.

Darum fordert die 1%-Initiative, dass zusätzlich zum Solidaritätsbeitrag künftig 0,5 bis 1% der städtischen Steuererträge für die internationale Entwicklungszusammenarbeit verwendet werden soll.

«Mit einem Steuerprozent leisten wir – ohne in Not zu geraten – einen Beitrag an diesen Ausgleich zwischen den Menschen im Norden und denen im Süden.»

Verena Sollberger, Pfarrerin

Die Initiative fordert folgende Änderung der Gemeindeordnung:
Art 3b (neu) Beiträge für Opfer humanitärer Katastrophen und für die internationale Entwicklungszusammenarbeit

  1. Die Stadt Luzern stellt jedes Jahr einen Solidaritätsbeitrag für die Opfer humanitärer Katastrophen im In- und Ausland zur Verfügung.

  2. Ergänzend zum Solidaritätsbeitrag gewährt die Stadt Luzern jährlich Beiträge für die internationale Entwicklungszusammenarbeit. Der Umfang dieser Beiträge entspricht mindestens 0.5 und höchstens 1 Prozent der ordentlichen Gemeindesteuererträge der Stadt Luzern.

  3. Wenn eine der Vorgaben zum mittelfristigen Ausgleich gemäss den geltenden Bestimmungen zum städtischen Finanzhaushalt nicht eingehalten wird, können die jährlichen Beiträge für die internationale Entwicklungszusammenarbeit tiefer ausfallen.

  4. Die Stadt Luzern strebt für das Verteilungsverfahren möglichst tiefe Kosten und, wo sinnvoll, eine Koordination mit dem Bund an. Die Gewährung von Beiträgen erfolgt ausschliesslich an evidenzbasierte Projekte und orientiert sich dazu an der aktuellen wissenschaftlichen Forschung über Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit sowie an den Aspekten der Transparenz und der Ökologie/Nachhaltigkeit/Klimaresilienz. Neben Projektbeiträgen im engen Sinn können auch Mittel für Wirkungsstudien zu diesen Projekten gesprochen werden.

  5. Die Stadt Luzern berücksichtigt bei der Gewährung von Beiträgen Nonprofit-Organisationen mit Sitz in der Schweiz. 

geprüft · wirksam · nachhaltig

Beispiele für Projekte mit nachhaltiger Wirkung

Gesundheit

Landwirtschaft

Gouvernanz

An Malaria sterben weltweit über 400’000 Menschen pro Jahr, meist Kinder. Malaria-Netze schützen effektiv gegen Krankheit und Tod. Dies haben Studien aus diversen Ländern aufgezeigt (Yang et al. 2018). Neben Netzen gibt es verschiedene weitere effektive Programme gegen Malaria, z.B. die medikamentöse saisonale Malaria-Prophylaxe für Kinder (Cissé et al. 2016).

Kleinbauern in Entwicklungsländern sind oft von extremer Armut betroffen. Aufgrund des finanziellen Drucks müssen sie ihre Erzeugnisse vielfach unmittelbar nach der Erntezeit zu einem tiefen Marktpreis verkaufen. Kleinkredite zu Vorzugskonditionen erlauben diesen Bauern, zu einem späteren Zeitpunkt bessere Preise zu erzielen und damit ihre tiefen Einkommen markant zu steigern (Burke et al. 2018).

Transparenz im öffentlichen Sektor ist ein zentraler Faktor für gute Gouvernanz. Ein Beispiel ist die Veröffentlichung von Ausgaben der Verwaltung. So sehen Bürger*innen, wie ihre Steuereinnahmen verwendet werden und die Behörden haben einen Anreiz, sich korrekt zu verhalten. Dasselbe Prinzip lässt sich auch auf Empfänger*innen von staatlichen Dienstleistungen anwenden (z.B. Bildung). So kann sich die Veröffentlichung von Daten über die Qualität von Schulen auf die Wahlchancen lokaler Politiker auswirken (Dias & Ferraz 2019).

* Dies ist lediglich eine kleine Auswahl von Projekten, die mit robusten Methoden auf ihre Wirksamkeit untersucht wurden. Selbstverständlich gibt es diverse weitere effektive Projekte in diesen und weiteren Bereichen wie z.B. Bildung oder soziale Sicherheit.

Beispiele für Projekte mit nachhaltiger Wirkung

Gesundheit

An Malaria sterben weltweit über 400’000 Menschen pro Jahr, meist Kinder. Malaria-Netze schützen effektiv gegen Krankheit und Tod. Dies haben Studien aus diversen Ländern aufgezeigt (Yang et al. 2018). Neben Netzen gibt es verschiedene weitere effektive Programme gegen Malaria, z.B. die medikamentöse saisonale Malaria-Prophylaxe für Kinder (Cissé et al. 2016).

Landwirtschaft

Kleinbauern in Entwicklungsländern sind oft von extremer Armut betroffen. Aufgrund des finanziellen Drucks müssen sie ihre Erzeugnisse vielfach unmittelbar nach der Erntezeit zu einem tiefen Marktpreis verkaufen. Kleinkredite zu Vorzugskonditionen erlauben diesen Bauern, zu einem späteren Zeitpunkt bessere Preise zu erzielen und damit ihre tiefen Einkommen markant zu steigern (Burke et al. 2018).

Gouvernanz

Transparenz im öffentlichen Sektor ist ein zentraler Faktor für gute Gouvernanz. Ein Beispiel ist die Veröffentlichung von Ausgaben der Verwaltung. So sehen Bürger*innen, wie ihre Steuereinnahmen verwendet werden und die Behörden haben einen Anreiz, sich korrekt zu verhalten. Dasselbe Prinzip lässt sich auch auf Empfänger*innen von staatlichenr Dienstleistungen anwenden (z.B. Bildung). So kann sich die Veröffentlichung von Daten über die Qualität von Schulen auf die Wahlchancen lokaler Politiker auswirken (Dias & Ferraz 2019).

* Dies ist lediglich eine kleine Auswahl von Projekten, die mit robusten Methoden auf ihre Wirksamkeit untersucht wurden. Selbstverständlich gibt es diverse weitere effektive Projekte in diesen und weiteren Bereichen wie z.B. Bildung oder soziale Sicherheit.

Häufige Fragen

Was ist evidenzbasierte Entwicklungszusammenarbeit?

Entwicklungszusammenarbeit (kurz EZA) wird dann als evidenzbasiert bezeichnet, wenn es sich um ein Entwicklungsprojekt handelt, für deren Wirksamkeit es wissenschaftliche Anhaltspunkte gibt. Als Richtwert gilt die aktuelle wissenschaftliche Forschung über Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit. Unter aktueller wissenschaftlicher Forschung wird der gegenwärtige wissenschaftliche Konsens verstanden, welcher sich in ständiger Entwicklung befindet. Gute Anhaltspunkte sind Meta-Studien, die ein Forschungsfeld zusammenfassen, sowie Studien mit robuster Methodik. Das können sogenannte randomisierte Studien wie in der Medizin sein, aber explizit auch weitere Methoden.

Ist Entwicklungszusammenarbeit nicht Sache des Bundes?

Tatsächlich wird der Löwenanteil der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit vom Bund (DEZA und SECO) koordiniert und geleistet – was aber nicht heissen will, dass Entwicklungszusammenarbeit auf anderen politischen Ebenen nicht wertvoll ist. Alle Kantone und etliche Städte leisten mit ihrer Entwicklungspolitik wichtige Beiträge zur Bekämpfung von Leid überall auf der Welt. Neben den Städten Bern, Genf und Zürich existieren etwa auch in St. Gallen, Biel und Lausanne Strukturen, um Entwicklungszusammenarbeit zu fördern. Mit dem Solidaritätsbeitrag kennt die Stadt Luzern auch bereits einen Mechanismus zur Linderung der Not im Falle von humanitären Krisen im Ausland. Darauf baut die 1%-Initiative auf.

Kann Luzern es sich leisten, Entwicklungsprojekte im Ausland zu fördern?

Die Initiative ist finanzpolitisch ausgewogen. In finanziell schlechten Jahren können die Beiträge an die internationale Entwicklungszusammenarbeit tiefer ausfallen. Der Initiativtext enthält eine Rezessionsklausel, welche explizit festhält, dass die Beiträge an die Entwicklungszusammenarbeit tiefer als 0,5% der Steuererträge ausfallen können, wenn eine der Vorgaben zum mittelfristigen Ausgleich der städtischen Finanzen nicht eingehalten werden kann.

Ist Entwicklungszusammenarbeit nicht ein überholtes Konzept?

Die Wirksamkeitsforschung in der Entwicklungszusammenarbeit hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt (BBC). Dadurch ist heute ein viel besseres Verständnis dafür vorhanden, welche Projekte in welchem Kontext einen nachhaltigen Mehrwert liefern. Mit dem Fokus auf evidenzbasierte Projekte kann die Stadt einen wichtigen Beitrag zur zeitgenössischen EZA leisten.

Ich spende bereits, weshalb sollen jetzt noch meine Steuergelder für EZA verwendet werden?

Die extreme Armut steigt erstmals seit Jahrzehnten. Entsprechend braucht es jetzt zusätzliche Ressourcen und nachhaltige Lösungen. Mit den Strukturen und der Expertise, die bei einer Annahme dieser Initiative entstehen werden, kann die Stadt zudem hochwirksame Projekte identifizieren, die einen grösseren Mehrwert bringen. Zudem ermöglichen die höheren Beiträge der Stadt einen geringeren Administrations- und Transaktionsaufwand als private Kleinspenden. Und schliesslich setzt der klare Fokus auf Wirksamkeit neue Anreize, welche mittelfristig zu einer besseren Evidenzbasis führen und damit die Wirksamkeit Schweizer Entwicklungsprojekte erhöhen.

Nachhaltigen Mehrwert schaffen

Lebensrealitäten

Mit der Forderung, evidenzbasierte Projekte zu fördern, will die Initiative sicherstellen, dass die unterstützten Projekte einen realen, nachhaltigen Mehrwert für die Partner*innen im globalen Süden schaffen. Es soll eine gute Grundlage vorhanden sein, um zu erwarten, dass ein Projekt die Lebensrealität von Menschen verbessert – sei es im Bereich der Bildung, Gesundheit, Gouvernanz oder etwas anderem. Und das soll nicht nur während der Projektdauer gelten, sondern auch darüber hinaus.

 

Ökologie

Nachhaltig bezieht sich aber natürlich auch auf die ökologische Nachhaltigkeit von Projekten. Der Klimawandel trifft arme Länder und Bevölkerungsgruppen viel stärker als reiche. In weiten Teilen der Welt drohen Nahrungsketten infolge der unberechenbaren klimatischen Veränderungen zu brechen. Entsprechend fordert die Initiative explizit, dass die Nachhaltigkeit, Klimaresilienz und Ökologie bei der Projektvergabe berücksichtigt werden.

«Für eine Sozialpolitik mit Herz und Verstand – Für ein Prozent mit grosser Wirkung!»

Timo Huber,
Philosophie und Politik MA und Mit-Initiant

Ich will die Initiative unterstützen

Gemeinsam gegen globale Armut

«Eine Initiative für ein kleines Prozent mehr Solidarität – das müssen wir uns leisten können.»

Elias Steiner,
Ökonom, Vorstand Grüne Stadt Luzern

«Gäste aus aller Welt? Entwicklungszusammen-arbeit mit der Welt!»

Irina Studhalter,
Grossstadträtin Junge Grüne und Mit-Initiatintin

«Wohlstand teilen ist der beste Weg zu einer friedlichen Weltordnung.»

Florian Flohr,
Theologe und Leiter Team Peterskapelle

«Mit wenig viel erreichen – das Prozent hilft, die globale Armut zu verringern.»

Barbara Irniger,
Geschäftsführerin

«Privilegien bedeuten Verantwortung. Nehmen wir sie wahr und teilen unseren Wohlstand.»

Mario Stübi,
Grossstadtrat SP und Mit-Initiant

«Weil unser Wohlstand auf den Kosten anderer basiert – Lasst uns dies ändern!»

Julian Gerber,
Student Sozialwissenschaften, Vorstand Junge Grüne Kanton Luzern und Mit-Initiant

«„GLOKAL“: In der heutigen Gesellschaft gilt es global zu denken und lokal zu agieren. Deshalb ist es auch wichtig, die notwendigen Massnahmen und Ressourcen für die Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen. Ich glaube fest daran, dass diese Initiative einen Denkanstoss gibt und die Stadt Luzern dazu anregen kann, Verantwortung für globale Herausforderungen mitzutragen.»

Shathu Vasa,
Social Entrepreneur / VSN Board member

«Dieses TEILEN sollte schon lange in allen Aspekten unseres privaten wie öffentlichen Lebens verankert sein. Uns als Familie motiviert das schon seit den 70ern, was der grösste Grund dafür ist, dass wir nie „grossen Besitz“ hatten. Das liess sich einfach nicht vereinbaren..»

Annemarie Ulmi-Klieber,
pensionierte Kindergärtnerin/Therapeutin

«Mit Sympathie betrachte ich diese Initiative, die aus einer Bewegung der Empathie für Andere kommt und ein spezifisches Augenmerk auf diejenigen legt, die sich in einem Zustand wirtschaftlicher Not befinden  – und zum Ziel hat, ein praktisches und wirksames Mittel gegen dieses Problem zu finden.»

Manuel Camassa,
PhD Kandidat und Autor von “The Shared World. On the Power and Limits of Empathy”

«Es braucht wirklich neue Formen des Zusammenlebens und das Teilen der Ressourcen – nur so kommen wir als Ganzes weiter.»

Luzia Stofer,
Wegbegleiterin und ehemalige Präsidentin der SP Stadt Luzern

«Zeigen wir uns solidarisch mit einem Prozent mit grosser Wirkung – wir können es uns leisten.»

Carlo Schmid,
Präsident Junge Grüne, Student

«Diese Initiative ist unsere Chance, als Stadt Luzern einen wichtigen Beitrag für wirksame Entwicklungshilfe zu leisten!»

Zoe Stehlin,
Co-Präsidentin JUSO Luzern

«Die Corona-Krise trifft diejenigen am härtesten, welche zuvor schon am wenigsten hatten. Genau darum kommt diese Initiative gerade jetzt zum richtigen Zeitpunkt.»

Noah Genhart,
Gelernter Gartenbauer EFZ, Schüler Vorkurs PH und Mit-Initiant

«Alle Menschen auf der ganzen Welt sind gleichberechtigt und niemand soll in Armut leben.»

Maline Zimmermann,
Studentin, Vorstand Junge Grüne

«Mit einem Hämpfeli von unserem kollektiven Wohlstand weltweite Not lindern: Das ist das Mindeste, was wir tun sollten.»

Christov Rolla,
Grossstadtrat Grüne, Musiker und Chorleiter

«Weil es uns das Wert sein muss – und wir es uns leisten können!»

Marco Peter,
Schulpädagoge und Mit-Initiant

«Ein kleiner Beitrag mit grosser Wirkung – für internationale Solidarität und Gerechtigkeit.»

Elias Balmer,
Student Sozialwissenschaften, Vorstand JUSO Luzern

«Mit Sympathie betrachte ich diese Initiative, die aus einer Bewegung der Empathie für Andere kommt und ein spezifisches Augenmerk auf diejenigen legt, die sich in einem Zustand wirtschaftlicher Not befinden  – und zum Ziel hat, ein praktisches und wirksames Mittel gegen dieses Problem zu finden.»

Manuel Camassa,
PhD Kandidat und Autor von “The Shared World. On the Power and Limits of Empathy”

Mario Stübi,
Grossstadtrat SP

Noah Genhart

Danielle Cotten,
Co-Geschäftsleiterin SFK

Marco Peter

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